Während der Corona-Zeit spielte der Markt für E-Bikes verrückt. Viele wollten in den Lockdown-Phasen ein neues Fahrrad haben, um sich in der Natur bewegen zu können. Gleichzeitig gab es Lieferengpässe und Preissteigerungen, weil die Lieferketten unterbrochen waren. Doch der Boom ist erst einmal vorbei. Die Läger sind voll. Die Nachfrage lässt nach.
Fahrräder aus Westfalen
In diesem noch jungen Markt für E-Bikes mischt auch die VELO DE VILLE AT Zweirad GmbH mit. Das Unternehmen aus Altenberge wurde 1966 von Albert Thiemann gegründet, ursprünglich als Großhandel für Fahrräder und Ersatzteile. In den 1970er Jahren wuchs das Unternehmen durch die gestiegene Nachfrage während der Ölkrise. Ab 1980 entwickelte es sich zum Fahrradhersteller mit Fokus auf kundenindividuelle Fertigung. Ab 2009 wurde das Sortiment um E-Bikes erweitert. Seit Juli 2024 wird das Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern in dritter Generation von Moritz Thiemann geführt.
VELO DE VILLE produziert Fahrräder und E-Bikes, die individuell nach Kundenwunsch gefertigt werden. Das „Custom Made“-Prinzip ist zentral: Kunden können Rahmenhöhe, Farben und Ausstattung wählen. Das Sortiment umfasst City-, Trekking-, und Sport-Bikes, sowohl als klassische Fahrräder als auch als Pedelecs/E-Bikes. Die Produktion erfolgt ausschließlich in Deutschland.
Deutscher Fahrradmarkt
Der deutsche Fahrradmarkt hat sich seit 2020 dynamisch entwickelt, geprägt von einem starken Wachstum während der Pandemie, gefolgt von einer Konsolidierung und zuletzt einer leichten Erholung.
- Corona-Boom 2020-2021: Der Absatz stieg um 16,9 Prozent auf 5,04 Millionen Fahrräder und E-Bikes. Besonders E-Bikes verzeichneten ein Wachstum von 43,4 Prozent im Vergleich zu 2019, mit einem Anteil von 38,7 Prozent am Gesamtabsatz. Der Umsatz erreichte 6,44 Mrd. Euro (+60,9 Prozent).
- Stabilisierung 2022: Nach den Spitzenwerten der Pandemie stabilisierte sich der Markt. 2022 wurden insgesamt 4,6 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft, wobei E-Bikes weiterhin wuchsen (+10 Prozent) und mechanische Fahrräder rückläufig waren.
- Rückgang 2023: Erstmals sank der Absatz von E-Bikes (-5 Prozent auf 2,1 Mio.), während mechanische Fahrräder einen deutlichen Rückgang (-21 Prozent) auf 1,9 Mio. verzeichneten. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro.
- Konsolidierung und Erholung: 2024 wurden insgesamt 3,85 Mio. Fahrräder verkauft (-2,53 Prozent gegenüber 2023), mit stabilen Anteilen bei E-Bikes (53 Prozent).
Für die kommenden Jahre wird ein jährliches Wachstum von bis zu 4 Prozent prognostiziert. E-Bikes sollen weiterhin etwa 60 Prozent des Umsatzes ausmachen.
Website: https://www.velo-de-ville.com