Der Skateboard- und Streetwear-Händler Titus aus Münster hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Es gibt mehrere Gründe für die finanzielle Schieflage des Unternehmens:
- Kaufzurückhaltung der Kunden: Die allgemeine wirtschaftliche Situation hat zu einer gesunkenen Nachfrage geführt.
- Probleme mit neuem Warenwirtschaftssystem: Im Jahr 2024 führte Titus ein neues Warenwirtschaftssystem ein, was zu erheblichen Umsatzeinbußen und Mehrkosten führte.
- Temporärer Umsatzeinbruch: Die Implementierung des neuen Systems verursachte einen vorübergehenden, aber signifikanten Rückgang der Verkaufszahlen.
Auswirkungen
- Das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 25 Mio. Euro hat ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet.
- Der Geschäftsbetrieb an 16 Standorten sowie der Online-Shop werden fortgeführt.
- Die Löhne und Gehälter der rund 160 Mitarbeiter sind laut Geschäftsführer Julius Dittmann gesichert.
Zukunftsaussichten
Titus strebt an, das Sanierungsverfahren im Frühherbst 2025 abzuschließen und wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Bereits in der Vergangenheit hat Titus bereits finanzielle Herausforderungen bewältigt. 2004 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 10 Millionen Euro, konnte sich aber durch Umstrukturierungen und den Einsatz des Privatvermögens der Gründerfamilie Dittmann erholen.
Skateboard-Pionier
Titus Dittmann gründete 1978 während seines Lehrer-Referendariats in Münster einen Skateboard-Großhandel und gilt seither als Vater der deutschen Skateboard-Szene. Die Sportart kam Ende der 1970er Jahre aus den USA nach Deutschland, war damals aber nur Eingeweihten wie Titus Dittmann bekannt. Er sah das große Marktpotenzial dieser Trendsportart und gab 1984 seinen Lehrerberuf auf, um sich ganz seiner unternehmerischen Skateboard-Leidenschaft zu widmen. Schon vor einigen Jahren hat sein Sohn Julius das Unternehmen übernommen und das Online-Geschäft rund um Skateboards und Streetwear ausgebaut.
Website: https://www.titus.de